đŸ›ïž Ein kleiner Shopping-Trip mit großer Wirkung

Manchmal beginnt ein ganz normaler Ausflug mit einem ganz einfachen Plan. In unserem Fall: „Wir brauchen noch einen Badeanzug.“ Kein großes Ding, oder? Also machten wir uns auf den Weg in ein Shopping-Center – ein richtig großes, mit mehreren Etagen, unzĂ€hligen Abteilungen und dem typischen „alles was das Herz begehrt“-GefĂŒhl. FĂŒr meine Frau sollte es ein Badeanzug werden. FĂŒr mich? Tja, wer weiß


Von „nur schnell schauen“ zu „Oh wow – das brauch ich!“

Oben im Damenbereich ging alles recht flott. BadeanzĂŒge anprobiert, beraten, entschieden – Ziel erreicht. Aber wie es so ist: Wenn man schon mal da ist, kann man ja noch ein bisschen stöbern. Und genau das taten wir.

Wir schlenderten durch die oberen Etagen, vorbei an StĂ€ndern voller luftiger Sommerkleider, farbenfroher Tuniken, hĂŒbscher Shorts und endloser Reihen von Shirts in allen Schnitten und Mustern. Blusen aus Leinen, Hosen aus Viskose, Tops mit Spitzenbesatz – wohin das Auge blickte, ein Fest fĂŒr modebegeisterte Seelen. Ich blieb immer wieder stehen, ließ Stoffe durch die Finger gleiten, warf verstohlene Blicke auf Kombinationsideen und stellte mir im Kopf schon Outfits zusammen. Meine Frau entdeckte ebenfalls das ein oder andere schöne Teil, und so bewegten wir uns ganz gemĂ€chlich von Abteilung zu Abteilung – ohne Eile, aber mit wacher Neugier.

Und irgendwann war es soweit: Mein Tamara-Radar war vollstĂ€ndig aktiv. Ich merkte, wie ich mich innerlich vom „nur mal schauen“ zum „ich will etwas finden“ bewegte. Kein Druck, kein Muss – aber Lust auf etwas Neues, etwas, das zu mir passt.

Im Erdgeschoss entdeckte ich schließlich auf einer Schaufensterpuppe ein Outfit, das mich sofort neugierig machte: eine helle Hose kombiniert mit einem rosa Shirt – mit Glitzer und Aufdruck. Ein bisschen verspielt, ein bisschen frech – genau mein Stil. Nicht zu viel, aber mit dem gewissen Etwas, das sagt: „Ich zeige mich.“

Also nichts wie hin zur VerkĂ€uferin: „Gibt’s das Shirt auch in GrĂ¶ĂŸe 46?“ Leider wusste sie es nicht, also nahm ich probeweise GrĂ¶ĂŸe 44. Die Hose? GrĂ¶ĂŸe 42. Und weil ich gerade im Flow war, landete auch noch ein beiges Shirt im Korb – passend zu meinem mehrfarbigen, braunen Rock. Shopping-Vibes: aktiviert.

Die Umkleide – und eine kleine Überraschung

Die Umkleidekabinen waren voll – also hieß es erst mal: warten. Die erste VerkĂ€uferin verschwand wieder, vermutlich in eine andere Abteilung. Stattdessen war nun eine andere da: freundlich, offen und spĂŒrbar interessiert.

Wieder die Frage: „Gibt’s das Shirt in 46?“ Wieder ein Nein. Ich sagte beilĂ€ufig, dass die Sachen fĂŒr mich seien, und dass 44 wohl knapp werden könnte. Ihre Antwort: „Ja, ich glaub’s
“ – aber man merkte ihr an, dass sie nicht ganz sicher war, ob ich das wirklich ernst meinte. Immerhin standen wir mitten in der Damenabteilung, und das Shirt war nicht gerade unauffĂ€llig: Rosa, mit Glitzer, Aufdruck – eher etwas, das viele sofort in die MĂ€dchenecke stecken. Vielleicht dachte sie, das sei ein Gag. Aber ich meinte es ernst. Sehr sogar.

Dann war ich endlich dran. Ich ging als Erster in die Umkleide, schlĂŒpfte in Hose und Shirt – und kam wieder raus. Und der Blick der VerkĂ€uferin? Unbezahlbar. đŸ˜Č Offen, erstaunt – und dann ein LĂ€cheln. Sie schaute mich an und sagte fast unglĂ€ubig: „Ich hab’s nicht geglaubt – aber dann zieht er das tatsĂ€chlich an. In den vielen Jahren hier habe ich das noch nicht erlebt.“

Ein Satz, der gleichzeitig ĂŒberrascht, ehrlich und irgendwie herzlich war. Also erzĂ€hlte ich mehr: von Tamara, meinem Blog, Instagram – und dass ich das einfach mache. Dass ich mich zeige, so wie ich bin – mit allem, was dazugehört. Und plötzlich war sie ganz dabei.

Von der VerkĂ€uferin zur VerbĂŒndeten

Sie blieb bei uns, brachte VorschlĂ€ge, kombinierte Teile, suchte aktiv nach GrĂ¶ĂŸen. Und dann stellte sie sich sogar vor: „Ich bin ĂŒbrigens Rosi.“ Ab da war das Eis endgĂŒltig gebrochen.

Was dann geschah, war pure Freude. Rosi blĂŒhte richtig auf. Sie suchte einen passenden Pulli, durchforstete die StĂ€nder nach weiteren Shirts, holte einen Leo-Rock, der wunderbar zum Shirt passte. Es war kein VerkaufsgesprĂ€ch – es war ein Styling-Date. Mit Empathie, mit Spaß, mit echtem Interesse.

Ich fĂŒhlte mich verstanden. Nicht beurteilt, nicht belĂ€chelt – sondern ernst genommen. So, wie man es sich als Crossdresser in der Öffentlichkeit wĂŒnscht: wahrgenommen, aber nicht bewertet. Einfach willkommen.

Die Ausbeute – und das gute GefĂŒhl danach

Am Ende durfte ich mich ĂŒber diese NeuzugĂ€nge freuen:

  • 🐆 Leo-Rock – auffĂ€llig, aber nicht aufdringlich. Ein echtes Statement-Piece.
  • đŸŒŸ Beiges Shirt – wunderbar kombinierbar, besonders mit dem Leo-Rock oder meinem anderen braunen Rock.
  • đŸ§¶ Beiger Pulli – weich, feminin, und ebenfalls perfekt zum Leo-Rock.
  • đŸ€ Helle Hose – ideal fĂŒr sommerliche Looks, luftig und stilvoll.

Das rosa Shirt mit Glitzer war leider zu klein – schade, denn es hĂ€tte wunderbar in meine Sammlung gepasst. Ein paar andere Shirts wĂ€ren auch noch in Frage gekommen, aber da machte mir die GrĂ¶ĂŸe einen Strich durch die Rechnung.

Und ganz nebenbei: Auch meine Frau wurde fĂŒndig – zwei schöne Shirts und eine leichte Jacke wanderten mit in unsere TĂŒten. Wenn schon Shopping-Laune, dann bitte fĂŒr beide!

Was bleibt – außer der TĂŒte in der Hand?

Vor allem dieses GefĂŒhl: gesehen zu werden – und trotzdem nicht angestarrt, sondern verstanden. Und das ganz ohne großes Tamtam. Ohne ErklĂ€rungspflicht. Sondern durch echte Begegnung.

Danke, Rosi. DafĂŒr, dass du mir das GefĂŒhl gegeben hast, ganz selbstverstĂ€ndlich ich selbst sein zu dĂŒrfen.

Tamara 💕

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

captcha
Reload

Please enter the characters shown in the CAPTCHA to verify that you are human.